Kategorie: Soziale Plastik

  • KUNST FÜR ALLE

    Unter diesem Titel habe ich ein Projekt für die WIENWOCHE 2012 eingereicht:

    „Es soll ein Ort / Raum gefunden werden, an dem Menschen künstlerischen Ausdruck finden für ihre alltägliche Ausgrenzung. Menschen in Armut, KlientInnen aus dem psychosozialen Bereich, MigrantInnen, Kinder, Alte, …  erobern  sich einen Raum zur künstlerischen Bearbeitung und zum Ausdruck ihres Alltags, zur künstlerisch gestalteten Veröffentlichung ihrer Sorgen und Wünsche, einen Raum der Begegnung und der Minderung der sozialen Isolation. An diesem Ort wird auch demokratische Selbstverwaltung geübt. In der Zeit der WIENWOCHE werden dort die Ergebnisse der künstlerischen Arbeit präsentiert. Das bedingt einen möglichst frühen Beginn des Projekts vor der WIENWOCHE. Wünschenswert ist es, diesen Ort der „Kunst für Alle“ als sozialen Raum nachhaltig auch nach der WIENWOCHE weiter zu betreiben.

    Künstlerische Tätigkeit wird in diesem Projekt als Ausdrucks- und Kommunikationsmittel der alltäglichen Erfahrung eingesetzt. Die TeilnehmerInnen gewinnen Erfahrung durch produktive, künstlerische Arbeit und nicht durch Rezeption von Kunst. Als Teil einer abgehobenen theoretischen Ästhetik oder eines spekulativen Kunstmarktes für luxuriöse Statussymbole wird Kunst zu Recht verachtet. Kunst und Alltag zu verbinden heißt, den Menschen künstlerische Mittel an die Hand zu geben, sich in ihrem alltäglichen Leben auszudrücken und mitzuteilen. Eine Kunstkritik der so entstandenen Werke ist fehl am Platz. Kein ästhetisches Urteil, keine Frage nach der Kunstmarkttauglichkeit, kein Geschmacksurteil ist hilfreich. Einzig die Bedeutung der künstlerischen Arbeit im Alltag ist gefragt. „Kunst für Alle“ befördert als soziale Plastik in erster Linie die Erhöhung der Resilienz und die Erfahrung der Selbstwirksamkeit von Menschen, die um Anerkennung ringen, weil sie vom gesellschaftlichen Ausschluss betroffen sind.

    Es bestehen offensichtlich Bezüge dieses Projektvorschlages zu den Schwerpunkten von WIENWOCHE 2012 „Agieren“ und „Raum umverteilen“. Wenn es in der Programmgestaltung des Schwerpunktes „Agieren“ sinnvoller erscheint, das Projekt „Kunst für Alle“ mit einer hier nicht erwähnten Thematik durchzuführen, weil sich die Zusammenarbeit mit anderen Projekten anbietet, so besteht kein prinzipieller Einwand dagegen. Ebenso ergeben sich möglicherweise verschiedene Anknüpfungspunkte von der Seite des Schwerpunktes „Raum umverteilen“. So könnte sich ein Projekt „Kunst im psychosozialen Bereich“ in die Privatisierung des Steinhofs einmischen und das Steinhoftheater oder leere Pavillons als öffentlichen Raum für das Projekt beanspruchen. Das Projekt „Kunst für Alle“ ist sehr anbindungsfreudig.“

  • Fonds Soziales Wien: Bedarf ausreichend gedeckt. (!?)

    Unser Versuch mit dem Fonds Soziales Wien Kontakt aufzunehmen, um die Fördermöglichkeiten für DAS BLAUE ATELIER abzuklären, wurde abgelehnt. Begründungen: begrenzte Fördermittel und der Bedarf an solchen Angeboten ist von anerkannten Trägern ausreichend gedeckt.

    Die öffentlichen Mittel im Sozialbereich reichen jedoch nicht wirklich aus, deshalb erklärt der FSW den Bedarf als „ausreichend“ gedeckt. Wir wissen jedoch von vielen im psychosozialen Bereich Tätigen, dass der Bedarf an unserem Angebot sehr hoch wäre.

    Eigenartig auch: Zum „sehr aufwendigen Prüfverfahren um Anerkennung durch den FSW“ wird nur zugelassen, wer … ? Ein bisschen intransparent, finden wir. Sind ja schließlich öffentliche Gelder, die da eingesetzt werden.

    Im Folgenden der diesbezügliche Mail- / Briefwechsel:

    Von: kunsterfahrung

    Gesendet: Donnerstag, 10. Dezember 2009 14:47
    An: ‚robert.bacher@fsw.at‘

    Sehr geehrter Herr Bacher!

    Der Verein für Kunsterfahrung bietet mit dem Projekt DAS BLAUE ATELIER betreute Atelierplätze im psychosozialen Bereich an. In der Anlage finden Sie die Projektbeschreibung.

    An einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit interessiert sind Pool7 des Grünen Kreises, der Verein LOK – Leben ohne Krankenhaus und das Sozialpsychiatrische Zentrum Wien der Caritas. Mit weiteren Organisationen sind wir im Gespräch. Das Projekt wird allseits begrüßt, der Bedarf als hoch eingeschätzt.

    Wir haben eine sorgfältige Kalkulation vorgenommen und sind nun um die Finanzierung bemüht. Die Partnerorganisationen verfügen nicht über das Budget, um für die Teilnahme Ihrer KlientInnen am BLAUEN ATELIER aufkommen zu können.

    Beim Fonds Soziales Wien wollen wir um Förderung des BLAUEN ATELIERS ansuchen. Deshalb bitte ich Sie um einen Gesprächstermin.

    Mit freundlichen Grüßen

    Wolfgang Dokulil

    FSW Antwortbrief als PDF

    Von: Wolfgang Dokulil
    Gesendet: Mittwoch, 23. Dezember 2009 14:26
    An: ‚robert.bacher@fsw.at‘
    Betreff: DAS BLAUE ATELIER

    S. g. Herr Bacher, s. g. Frau Bauer !

    Bezugnehmend auf Ihre Ablehnung einer Förderung für DAS BLAUE ATELIER durch den FSW:

    Der Verein für Kunsterfahrung hat noch gar kein Ansuchen gestellt, sondern wollte sich vorweg mit dem FSW diesbezüglich in Verbindung setzen, um die Anforderungen zu erkunden. Ich habe deshalb um einen Gesprächstermin ersucht.

    Wenn Sie in Ihrem Ablehnungsschreiben unser Angebot an betreuten Atelierplätzen als nicht zur Kernaufgabe des FSW (Pflichtleistungen nach dem Wiener Behindertengesetz) qualifizieren, erhebt sich für uns die Frage: welche sind diese Kernaufgaben?

    In der Liste der anerkannten Einrichtungen des Fonds Soziales Wien, Stand 6.1.2009, sind ca. 30 Organisationen an 130 Standorten mit Leistungen der Beschäftigungstherapie aufgezählt. Beschäftigungstherapie gehört also zu den Kernaufgaben.

    Unserer Meinung nach ist künstlerische Tätigkeit an betreuten Atelierplätzen durchaus mit dem Begriff der Beschäftigungstherapie zu vereinbaren. Wir sind gerne bereit unser Angebot an Ihre Anforderungen und Begriffe anzupassen. Zu diesem Zweck wiederhole ich die Bitte um einen Gesprächstermin.

    Mit freundlichen Grüßen

    Wolfgang Dokulil

    (Übrigens: ich bin kein Dr.)

    Von: Bacher Robert [robert.bacher@fsw.at]
    Gesendet: Mittwoch, 23. Dezember 2009 14:43
    An: Wolfgang Dokulil *EXTERN*
    Cc: Fonds Soz. Wien FB Beh.Arbeit – FBL; Fonds Soz. Wien Beschäftigung und Tagesstruktur
    Betreff: AW: DAS BLAUE ATELIER

    Sehr geehrter Hr. Mag. Dokulil!

    Die Leistung Beschäftigungstherapie wird von uns an anerkannte Träger vergeben. Um eine Anerkennung durch den FSW zu erhalten wird ein sehr aufwendiges Prüfverfahren unsererseits durchgeführt. Wie Sie unserer Website entnehmen konnten, haben wir bereits eine Vielzahl anerkannter Träger für die Leistung Beschäftigungstherapie.

    Viele dieser Träger bieten den TeilnehmerInnen auch die Möglichkeit Erfahrungen im kreativen künstlerischen Bereich zu machen. Der Bedarf an solchen Angeboten ist somit von bereits anerkannten Trägern ausreichend gedeckt.

    Verzeihen Sie bitte die falsche Anrede.

    Es tut mir leid, daß ich Ihnen in dieser Angelegenheit nicht entgegenkommen kann.

    Mit freundlichen Grüßen

    Robert Bacher

    _______________________________________
    DSA Robert Bacher
    Abteilungsleiter
    FONDS SOZIALES WIEN
    Fachbereich Behindertenarbeit
    Abteilung Beschäftigung & Tagesstruktur
    1030 Wien, Guglgasse 7-9
    Tel.: 05 05 379 – 66 609 (Zum Ortstarif und ohne Vorwahl aus ganz Österreich)
    oder: 01/ 4000 – 66 609
    Mobil: 0676 – 8118 66 609
    Fax: 05 05 379 – 99 66 609
    oder: 01/ 4000 – 99 66 609
    E-Mail: robert.bacher@fsw.at
    Web: www.fsw.at
    Kostenfreie Durchwahl für alle MitarbeiterInnen der Stadt Wien: 66 609
    International: 0043 – 5 05 379 – 66 609
    DVR: 1070053

  • Finanzierung für DAS BLAUE ATELIER gesucht!

    Seit unserer Ankündigung des Prokjekts DAS BLAUE ATELIER haben wir eine Informationsmappe an Organisationen verschickt, die im psychosozialen Bereich in Wien tätig sind. Wir haben sie eingeladen  DAS BLAUE ATELIER für ihre Klienten in Anspruch zu behmen. Nach persönlicher Vorsprache haben sich drei Organisationen bereit erklärt als Partner des Projekts aktiv zu werden: Pool 7 des Grünen Kreises, der Verein LOK – Leben ohne Krankenhaus und das Sozialpsychologische Zentrum Wien der Caritas.

    Es ist offensichtlich, dass der Bedarf an den betreuten Atelierplätzen im psychosozialen Feld hoch ist.

    Der nächste Schritt ist die Finanzierung des Projekts. Die KlientInnen können ihre Teinahme am BLAUEN ATELIER nicht selbst bezahlen. Die Betreuungseinrichtungen, die Ihre KlientInnen einladen am BLAUEN ATELIER teilzunehmen, verfügen nicht über ein Budget dafür.

    Der Verein für Kunsterfahrung selbst erbringt als Eigenleistung die Organisationsarbeit und stellt das eingerichtete Atelier zur Verfügung. Den Betrieb des BLAUEN ATELIERS können wir leider nicht kostenlos durchführen.

    Deshalb werden wir beim Fonds Soziales Wien um Förderung ansuchen. Eine Ansprechperson haben wir bereits ausfindig gemacht und angeschrieben.

    Wir suchen auch  SponsorInnen und SpenderInnen für DAS BLAUE ATELIER.

    Spendenkonto: Verein für Kunsterfahrung, Spendenkonto Blaues Atelier: Erste Bank, BLZ 20111, Kto 293 293 512 02