Autor: wodo

  • Finanzierung für DAS BLAUE ATELIER gesucht!

    Seit unserer Ankündigung des Prokjekts DAS BLAUE ATELIER haben wir eine Informationsmappe an Organisationen verschickt, die im psychosozialen Bereich in Wien tätig sind. Wir haben sie eingeladen  DAS BLAUE ATELIER für ihre Klienten in Anspruch zu behmen. Nach persönlicher Vorsprache haben sich drei Organisationen bereit erklärt als Partner des Projekts aktiv zu werden: Pool 7 des Grünen Kreises, der Verein LOK – Leben ohne Krankenhaus und das Sozialpsychologische Zentrum Wien der Caritas.

    Es ist offensichtlich, dass der Bedarf an den betreuten Atelierplätzen im psychosozialen Feld hoch ist.

    Der nächste Schritt ist die Finanzierung des Projekts. Die KlientInnen können ihre Teinahme am BLAUEN ATELIER nicht selbst bezahlen. Die Betreuungseinrichtungen, die Ihre KlientInnen einladen am BLAUEN ATELIER teilzunehmen, verfügen nicht über ein Budget dafür.

    Der Verein für Kunsterfahrung selbst erbringt als Eigenleistung die Organisationsarbeit und stellt das eingerichtete Atelier zur Verfügung. Den Betrieb des BLAUEN ATELIERS können wir leider nicht kostenlos durchführen.

    Deshalb werden wir beim Fonds Soziales Wien um Förderung ansuchen. Eine Ansprechperson haben wir bereits ausfindig gemacht und angeschrieben.

    Wir suchen auch  SponsorInnen und SpenderInnen für DAS BLAUE ATELIER.

    Spendenkonto: Verein für Kunsterfahrung, Spendenkonto Blaues Atelier: Erste Bank, BLZ 20111, Kto 293 293 512 02

  • Kunsterfahrung ohne Praxis?

    Der Begriff Kunsterfahrung wird zumeist mit der Bedeutung von Kunstbetrachtung, Beobachtung, Rezeption von Kunst verwendet. So auch in einem Artikel des Kunsthistorischen Instituts der Uni Köln mit dem Titel „Aisthesis und Medium − (In-)Differenzen der Beobachtung von Kunstkommunikation?“. Hier heißt es: „Kunsterfahrung verstehen wir hier nicht als Handlung in Bezug auf Kunst, sondern als Kommunikation durch Kunst.“ Ein sinnvoller kommunikationstheoretischer Ansatz, aber dennoch eine eingeschränkte Sichtweise von Erfahrung, denn durch das eigene Tun erfahre ich weit mehr als bloß durch die Anschauung. Kunsterfahrung, so wie ich den Begriff verwende, ist auch und vorwiegend praktische künstlerische Tätigkeit.

    Wie kann mit Rezeption und Kommunikation  allein Kunst so erfahren werden, wie es die KünstlerInnen des Projekts „blau-bleu blue“ machen? Eine Künstlerin sagt: „Eine ungeheuer intensive Kunsterfahrung sei das gewesen. Am Ende des Tages fühlten sich die Frauen nicht selten körperlich so erschöpft, dass sie sich nur noch aufs Schlafen freuten. … Das Spannende daran ist: Aus unterschiedlichen Individuen, die aus unterschiedlichen Regionen stammen, wird eine Gruppe.“

    Wer vor Kunstwerken stehen bleibt und quasselt, macht nur eine sehr eingeschränkte Kunsterfahrung.

  • Kunsttherapie – ein schillernder Begriff

    Kunsttherapie ist ein schillernder Begriff und erfreut sich hoher Beliebtheit. Kunsttherapie begreift sich in erster Linie als Therapie und erst in zweiter Linie als Kunst bzw. Kunsterfahrung.

    Die Konnotationen von Kunsttherapie reichen von ArtBrut, Gugging, über Kunst mit Behinderten und Kunsttherapie in allen sozialen Feldern inkl. Gesundheitswesen, Gefängnis  und Schulen, bis zu animatorischen Ereignissen.

    Auf psychology48.com oder  Wikipedia ist zu diesem Thema manches nachzulesen. Ausbildungorganisationen für Kunsttherapie machen auf ihren Webseiten deutlich, was sie unter Kunsttherapie verstehen: In Deutschland u.a die Fachhochschule Ottersberg, die Alanus Hochschule, in Österreich die Wiener Schule für Kunsttherapie,  der Österreichische Fachverband für Kunsttherapie.

    Das Österreichische Kolleg für Kunsttherapie

    „erfüllt das Rahmencuriculum des ÖFKG, europäische Ausbildungsstandards und ermöglicht den Abschluß als psychodynamisch orientierte KunsttherapeutIn. Es bietet eine Plattform, Kunsttherapie zukünftig als eigenständiges Verfahren nach dem österreichischen Psychotherapiegesetz zu diskutieren und unterstützt aktiv Bestrebungen einer berufspolitisch gesetztlichen Anerkennung. …  Im künstlerischen Gestaltungsvorgang bekommen sowohl inneres als auch äußeres Erleben individuellen Ausdruck. Dies kann auch als Selbst-Aktualisierungsvorgang bezeichnet werden. Während dieses Vorgangs werden Symbole gebildet, die eine Brückenfunktion zwischen bewussten und unbewussten Inhalten darstellen. In der kunsttherapeutischen Durcharbeitung können diese bewusst gemacht und wieder angeeignet werden, (S. Bulfon)“

    Tatsache ist: Es gibt kein einheitliches Berufsbild für Kunsttherapie und eine staatliche Anerkennung für kunsttherapeutische Ausbildungsgänge gibt es bislang in Österreich auch nicht. Kunsttherapie darf nicht als Psychotherapie bezeichnet werden. Mit der berufspolitischen gesetzlichen Anerkennung geht es neben einer vermeintlichen Qualitätssicherung auch um den Zugang zum therapeutischen Markt.

    Große Fragen bleiben offen: Ist Kunst und Leben eine einzige Therapie? Brauchen wir Berufstherapeuten zum „Durcharbeiten“ unserer künstlerischen Gestaltungen? Ist nicht Kunsterfahrung für sich schon ein integraler Bestandteil der Selbst- und Welterfahrung jedes Menschen? Ist nun jeder Mensch – auch der/die Leidende –  ein Künstler / eine Künstlerin, oder bloß ein Objekt für Therapie?

    Kunsterfahrung ist Selbsthilfe.