Schlagwort: Audiovisuelle Improvisation

  • Quartett BARULHO

    Quartett BARULHO

    Donnerstag 8. 11. 2018 19:30

    Einen Bogen spannen mit Jean Paul

    Projektidee, Textauswahl: Herbert LACINA

    Martin BURK: Kontrabass
    Gloria DAMIJAN: Berimbau, Toy Pianos
    Herbert LACINA: E-Bass
    Michael Franz WOELS: Berimbau, E-Gitarre

    mit Wolfgang DOKULIL: Skulpturale Improvisation

    Textpassagen aus Jean Paul: Siebenkäs, Erstes Blumenstück (Rede des toten Christus vom Weltgebäude herab, daß kein Gott sei) dienen als Inspiration für musikalische und bildnerische Entwicklungen und Stimmungsbilder.

    BERIMBAU

    Der Pfeilbogen wendet sich zu mir
    schenkt mir seinen Klang
    bauscht meine Fingerspitzengefühle auf zum Rhythmusregenbogen
    zieht mit seinem Trinkgefäß mir die Stimme aus dem Herzen
    bringt mich so auf den Friedenspfad des Tanzes zurück
    da, wo wir hin(ge)hören …
    aufs Äußerste gelassen – aufs Innerste gespannt.
    (Andreas Gerber)

    Erste Nachweise des Musikbogens finden sich in der „Drei-Brüder-Höhle“ in Frankreich, wo sich eine etwa 15 000 Jahre alte Darstellung eines Tänzers findet, der gleichzeitig einen mit dem Mund gespielten Musikbogen betätigt. Durch die Erweiterung der Bespannung entstanden schließlich mehrsaitige Instrumente. Das Klavier und der Kontrabass als extrem komplex gebaute Instrumente, sowie die E-Gitarre und der E-Bass als historisch junge Erscheinungsformen in der Familie der Saiteninstrumente werden  in diesem Konzert mit der wohl am weitesten verbreiteten Form des Musikbogens, dem aus Brasilien stammenden „BERIMBAU“ konfrontiert. Das „BERIMBAU“ selbst geht zurück auf west- und zentralafrikanischer Musikbögen, welche die als Sklaven nach Brasilien verschleppten Menschen mitbrachten. Es gibt drei verschiedene Typen des Berimbaus – Gunga, Medio und Viola – die gemeinsam ein Consort bilden. Das Klavier kann in diesem Zusammenhang als Weiterentwicklung von als Stabzither verwendeten Musikbögen betrachtet werden. Die Tanpura, eine in der indischen Musik gebräuchlichen Langhalslaute – die als begleitendes, obertonreiches Borduninstrument verwendet wird –  schließt den Bogen zwischen Komplexität und Archaischen.  

    BARULHO (Portugiesisch: Lärm, Aufruhr)

    Die Undurchschaubarkeit des Geschehens hat System: Wie jedes Konzert von der ursprünglichen Wortbedeutung concertare – sich bekämpfen – her als ein geordneter Wettstreit der Musikinstrumente aufgefasst werden kann, so kommt es auch bei BARULHO immer wieder zu „familiärem Zwist und Disput“ zwischen den Saiten-Instrumenten, der sich in energiegeladenen Spannungsbögen entlädt. Psychologisch gesehen bedeutet der Lärm von BARULHO die elementarste Form der Sublimation: zurückgestaute Aggression der Gegen-Spieler kann symbolisch und vielsaitig ausgelebt werden. Die musikalischen Äußerungen von BARULHO, psychohygienische Umwandlungen, wollen Bewunderung auslösen, Angst einflößen oder bannen, täuschen, verblüffen, ablenken oder einschläfern. Der Raum zwischen den besaiteten Lärmmachern wird mit geheimnisvollen Gesten abgetastet und in ausgreifenden, polyrhythmischen Schritten durchmessen. Zuweilen können auch Einzeldarbietungen das Geschehen auflockern. Diese Einlagen setzen einen Kontrapunkt zu den tiefen, langsamen Bewegungen der Eingangsphase.

    BILD

    Zum Text und in den Disput der Musik mischt sich die bildnerische Äußerung. Mit alltäglichem Material wird eine Skulptur improvisiert. Die visuelle Wahrnehmung der Entstehung einer Skulptur und die Arbeitsgeräusche stellen innerhalb dieses Text/Musik/Bild-Konglomerats den Anspruch auf eine grenzüberschreitende Kommunikation im Hier und Jetzt als Antwort auf Jean Pauls Gottsuche.

    Eintritt frei, Spenden erwünscht.

  • Duo Schuler Lin

    Sa / 20.10.2018 /19:00 – Duo Schuler Lin

    Laura Schuler (Violine)
    Yedda Lin (Klavier)
    Wolfgang Dokulil (Bildnerische Improvisation)

    Wir erwarten eine Performance vom Feinsten!

    Laura Schuler, Violinistin aus der Schweiz, hat uns bereits im Mai 2018 besucht: http://kunstbetrieb.co/2018/05/19/solokonzert-laura-schuler-violine/  Sie hat das Publikum durch Ihre spannende Klangwelt mit Geige und Stimme von ihrer musikalischen  Persönlichkeit überzeugt.

    Die Pianistin Yedda Lin ist mit ihrer Konzertreihe PEI Lab und vielen GastmusikerInnen schon sieben mal im KunstbeTrieb aufgetreten. Zwischen Struktur, Klang und Minimalismen versucht sie eine Balance zu finden und – möglicherweise – einen neuen Ausdruck.

    Wir freuen uns auf das Duo der beiden wunderbaren Musikerinnen – und auf die gemeinsame musikalisch-bildnerische Improvisation mit Wolfgang Dokulil. Dieser entwickelt ein Sparten- und Mediengrenzen übergreifende Spiel zwischen Kommunikation, freier Assoziation und Materialbeherrschung.

    Eintritt frei, Spenden erwünscht.

  • Nothing is guaranteed

    Samstag 13.10.2018 19:00 uhr

    im KunstbeTrieb

    Nothing is guaranteed – It always changes
    PEI Lab VII

    Elisabeth Flunger (percussion)
    Yedda Lin (prepared piano)
    free audiovisual association with Wolfgang Dokulil (sculpture)

    All artist are passionate and virtuoso. In this cast they are going to perform the very first time. An evening full of surprises and intensity with quality will be expected.

    Elisabeth Flunger ist Schlagzeugerin, Komponistin und Performerin im Bereich der improvisierten und zeitgenössischen Musik und lebt in Wien. Ihr Lieblingsinstrument ist eine Ansammlung von Metallobjekten, die sie in Konzerten, Rauminstallationen und Performances verwendet. Für dieses Instrumentarium hat sie spezielle Spieltechniken entwickelt und eine Reihe von Solostücken komponiert.

    Yedda Chunyu Lin ist Pianistin, Komponistin und Klavierpädagogin, lebt seit 17 Jahren in Wien, hat Klassiker studiert, wurde von Klangdenkern der Moderne geprägt. Sie ist mittlerweile fest „im Bereich der neuen und freien Musik“ verankert.

    “Bei allem Hang zur freien, freitonalen Musizierhaltung – Lin hat auch zum Bereich Komposition einen Bezug und dabei eine besondere Sicht der notierten Dinge. Sie betrachtet „Kompositionen als lebende Wesen, solche, die über das Thema Mensch und Existenz“ reflektieren. “ ( Quelle: Ljubisa Tosic, der Standard )

    Wolfgang Dokulil ist bildender Künstler. Er befasst sich mit audiovisueller Improvisation, mit live Kommunikation von bildender Kunst, Musik, Literatur und Tanz. In den Performances entwickelt sich ein Sparten- und Mediengrenzen übergreifendes Spiel. Die Formgebung ist getrieben von freier Assozation und Materialbeherrschung. Mit analogen und digitalen Mitteln erschafft er ungegenständliche Skulpturen und Bilder. Eine spannende Erweiterung der Wahrnehmungsfähigkeit.

    Eintritt frei, Spenden erwünscht.

    gefördert von: